Kino zum internationalen Frauentag in der Hofa: Es gab Geknatter vom 16-mm-Projektor, zwei Filmperlen und ein engagiertes Filmgespräch mit Gisela Tuchtenhagen (links), Darijana Hahn (rechts) und einem sehr munteren Publikum.
Zwei Filme über Frauen und Arbeit
Zum internationalen Frauentag zeigen die Insel-Lichtspiele in Wilhelmsburg zwei seltene Filme zum Leben türkischer Arbeiterinnen in Deutschland, über deren Schicksal nur wenig an die Öffentlichkeit drang. Umso spannender sind die beiden Filme, welche wir am 7. und 8. März vorführen werden. Die zum Teil nur auf 16mm Film existierenden und schon lange nicht mehr gezeigten Filme „Ekmek Parasi“ und „Shirins Hochzeit“ geben jeweils auf ihre eigene Art einen Einblick, so einmal als Dokumentarfilm und einmal als Spielfilm.
Samstag, 07. März 2015 / 18.00 Uhr – Eintritt: 5€ / 3€
Kino: Ekmek Parasi
Regie und Ton: Serap Berrakkarasu, Co-Regie und Kamera: Gisela Tuchtenhagen, BRD 1994, 16mm, OmdtUT, 100 Min
Das Wanderkino Insel-Lichtspiele zeigt eine Dokumentarfilm-Rarität. Es geht um türkische Frauen, meist erste Generation der Einwanderer und um Frauen aus Mecklenburg, die in der Hawesta Fischfabrik in Lübeck arbeiten. Auch wenn ihnen die Arbeit keinen Spaß macht, wirken sie am eintönigen Fließband der Fischfabrik, im tristen Pausenraum, im ersten Bus, der sie morgens zu ihrer Arbeit bringt und ihrem zu Hause nicht bedrückt. Denn was bleibt ihnen auch anderes übrig, es ist eben „Geld für’s Brot“.
In der Tradition des direct cinema mit genialer Regie und Kameraarbeit gedreht, freuen wir uns darüber, dass Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen an diesem Abend dabei sein wird. Achtung: der Film, schon lange nicht mehr vorgeführt, existiert nur auf 16mm Zelluloid.
Sonntag, 08. März 2015 / 18.00 Uhr – Eintritt: 5€ / 3€
Kino: Shirins Hochzeit
Regie: Helma Sanders, Darsteller: Ayen Erten, Jürgen Prochnow, Aras Ören, BRD 1975, 130 Min
Insel-Lichtspiele präsentiert einen wichtigen Film des Westdeutschen Kinos, der letzten Jahres leider verstorbenen Helma Sanders.
Die 20-jährige Shirin flüchtet Mitte der 70er von Anatolien nach Köln, um dort ihren Verlobten zu suchen, und Schutz vor ihrer übermächtigen Familie zu finden. Während ihr in Deutschland alles fremd ist, findet sie Verbündete bei ihresgleichen: türkische und griechische Mitbewohnerinnen im Wohnheim erklären ihr solche Dinge wie fließendes Wasser oder Lippenstift. Aber dann kommt die Rezession und Shirin wird aus ihrer Fabrik entlassen. In schwarzweiß gedreht, kann der Film diese Geschichte so erzählen, wie es kein Dokumentarfilm kann. Auch diesen Film führen wir vom 16mm Projektor vor.
Hochzeitstanz am Arbeitsplatz Shirin ist entlassen worden
Honigfabrik, Industriestraße 125 – 131, Hamburg-Wilhelmsburg