6 Open-Air-Filmnächte im Kleingartenverein „Sommerfreude“
Open-Air-Sommerkino zum Thema „Geschwindigkeit“
Warum muss eigentlich immer alles schnell gehen? Weil unser Leben endlich ist, weil mensch Zeit vermeintlich sparen kann, weil Zeit angeblich Geld ist? Oder einfach, weil es faszinierend ist, schnell unterwegs zu sein? Schnelligkeit ist symptomatisch für unsere Zeit: Die oder der Erste sein, scheint ein Wert an sich. Moderne Technologien erhöhen die Schlagzahl und treiben uns an: Mit Hyperschall in einer halben Stunde von Hamburg nach New York? Mit Lichtgeschwindigkeit in andere Galaxien? Wächst denn das Gras schneller, wenn mensch daran zieht? Ist möglicherweise „Langsam“ das neue „Schnell“? Oder ist „Entschleunigung“ auch wieder nur ein Trick des Turbokapitalismus, um schnell Kasse zu machen?
Viele Fragen rund um „Geschwindigkeit“, dem Thema unserer Sommerreihe. Freut euch auf sechs Filmnächte mit unterschiedlichen filmischen Positionen – jeder in seinem ganz eigenen Tempo.
Unser Wanderkino nimmt diesmal Quartier im Kleingartenverein „Sommerfreude“ am Aßmannkanal. Bequeme Stühle sind vorhanden. Die „Sommerfreude“-Crew wirft den Grill an und hält gekühlte Getränke bereit. Bei Schietwetter zeigen wir die Filme im Vereinsheim.
HVV: Von der Bushaltstelle Vogelhüttendeich (Metrobus 13) 8 Min. Fußweg
Das mobile Kino ist zu Gast im Kleingartenverein „Sommerfreude“, Zeidlerstraße in Wilhelmsburg. Programmstart an
allen Abenden ist um 21 Uhr • Einlass ab 20:00 Uhr • Der Eintritt beträgt 6 EUR / ermäßigt 4 EUR
Herzlichen Dank an all unsere Unterstützer*innen!
Donnerstag, 22. August 2019
Slow – Langsam ist das neue Schnell
DE 2013, R: Sascha Seifert, 86 min, OF
Zum Auftakt pure Entschleunigung – ein meditativer, poetischer Film über das Leben von Schnecken, dem Graus aller Kleingärtner*innen. Diese hier leben im Stuttgarter Stadtwald und kriechen so langsam durch ihren Alltag, dass es eine Wucht ist … und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen.
Freitag, 23. August 2019
Eine wahre Geschichte – The Straight Story
US 1999, R: David Lynch, 108 min., dt. F.
Unterwegs in den Staaten, und zwar mit dem Rasenmäher, rund 400 km. So macht sich Alvin Straight auf den Weg, um seinen Bruder zu besuchen, mit dem er seit 10 Jahren kein Wort mehr gewechselt hat. In ruhigen Bildern nimmt uns der Film mit und zeigt dieses große Land und seine Menschen in einer Entspanntheit und Gelassenheit, die man in den Großstädten kaum kennt.
Samstag, 24. August 2019
Modern Times – Moderne Zeiten
US 1936, R: Charlie Chaplin, 87 min, OF
Eine haarscharfe Parodie auf eine maschinengesteuerte Arbeitswelt, die den Arbeiter nur noch als ein Werkzeug benutzt. Unter dem hektischen Akkord gerät der Akteur ins Getriebe der Produktion und verliert die Orientierung in einer genormten Gesellschaft, welche keine Individualisten für ihren Fortbestand benötigt. Ein sprachloser Film, der mit Geräuschen und Musik seinen ganz eigenen Soundtrack schafft.
Donnerstag, 29. August 2019
Koyaanisqatsi
US 1982, R: Godfrey Reggio, 82 min, OF
In einer sich immer mehr beschleunigenden Welt belichtet der experimentell dokumentarische Film die Muster der Bewegungsabläufe auf einem variablen transportierenden Filmband, gesteuert von einem Soundtrack (Musik: Philip Glass), der als Motor das Tempo bestimmt und die dynamischen Ereignisse komprimiert. Am Horizont kündigt eine düstere Prophezeiung von einem „Leben im Ungleichgewicht“.
Freitag, 30. August 2019
Tempo
AT 1996, R: Stefan Ruzowitzky, 96 min., OF
Unser Beitrag zur Critical Mass: Jojo, noch keine 18, rast als Fahrradkurier durch Wien. Seine Tagträumereien zischen noch schneller an ihm vorbei als der Gegenverkehr. Doch ehe er sich’s versieht, schlittert er in ein reales Abenteuer aus Sex, Drugs & Techno. Furios auf die Beats geschnitten, entwirft der Film ein Panorama Wiens Ende der 90’er Jahre.
Samstag, 31. August 2019
Lola rennt
DE 1998, R: Tom Tykwer, 81 min., OF
20 Minuten Zeit bleiben Lola, um 100.000 DM aufzutreiben und so ihren Freund Manni zu retten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Lola rennt im rasanten Tempo durch das Berlin der Endneunziger, insgesamt dreimal. Kleinste Zufälle verändern dabei jedes Mal ihren Lauf und führen zu anderen Ausgängen der Geschichte. Ein Film, der die Betrachter mit schnellen Schnitten, Split Screens und Technobeats begleitet und kaum Verschnaufpausen zulässt.